Geschichtliches
In Deutschland gab es einst mehrere 100.000 Biber. Sie besiedelten die unterschiedlichsten Lebensräume von den Mittelgebirgen bis hin zu den Brackwasserregionen in Meeresnähe. Durch seine Lebensweise galt der Biber jedoch zunehmend als Schädling. Der Glaube, dass er Fische frisst und dem Wald schadet, führte dazu, dass Friedrich II. im Jahr 1765 die Aufhebung der Biberschonung veranlasste. Damit erlaubte er jedem, Biber zu töten, was dazu führte, dass der Biber in Deutschland im 19. Jahrhundert nahezu ausgerottet wurde. Auch in anderen Ländern Europas hatte man dem Biber bereits den Garaus gemacht. Für das Verschwinden der Biber war also nicht die Veränderung der Landschaft, sondern der Mensch verantwortlich. Ihn interessierte dabei neben Fleisch und Pelz vor allem das Bibergeil, ein Drüsensekret, dem heilende Kräfte zugesprochen wurden.
Der Ausrottung entgingen in Deutschland nur etwa 200 Tiere an der Mittleren Elbe. Von hier aus begann vermutlich die natürliche Wiederbesiedlung entlang der Gewässer. Durch strenge Schutzmaßnahmen und Umsiedlungen ab den 1970er Jahren stieg der Bestand in Deutschland wieder an. Heute leben über 25.000 Biber in Deutschland. Den größten Bestand weist derzeit Bayern auf.