Prävention
Probleme zwischen Mensch und Biber in der Kulturlandschaft treten meist in unmittelbarer Nähe zum Gewässer auf: In 95 Prozent der Fälle liegt der Konflikt innerhalb von 20 Metern zur Uferlinie. Nur bei besonders attraktiver Nahrung, bei Vernässungen oder Dammbrüchen sind größere Bereiche betroffen.
Prävention ist stets die beste Lösung. Welche Maßnahme geeignet ist und gleichzeitig auch Erfolg verspricht, hängt vom Einzelfall ab. Manche Konfliktsituationen können nur durch Testen verschiedener Maßnahmen gelöst werden, in anderen kann auf bewährte Lösungen zurückgegriffen werden.
Nutzungsentflechtung und Uferrandstreifen: Die einfachste und gleichzeitig nachhaltigste Form der Konfliktlösung ist es, vom Gewässer abzurücken und die Nutzung in diesem Bereich einzustellen. Die Umsetzung dieses Zieles ist etwas aufwändiger und häufig nur mittelfristig umzusetzen, bietet aber eine dauerhafte Lösung, die nicht nur dem Biber, sondern vor allem dem Gewässer- und Hochwasserschutz zugute kommt.
Präventionsmaßnahmen: Nicht überall können Uferrandstreifen angelegt werden. Manchmal müssen Maßnahmen auch kurzfristig greifen, um bereits bestehende Schäden abzumildern. Zur Abwehr und Minimierung von Schäden stehen verschiedene Maßnahmen zur Verfügung. Manche erfordern eine Genehmigung der Naturschutzbehörden.
Am Ufer:
• Elektrozäune zum Schutz vor Fraßschäden
• Einzelbaumschutz
• Bibersichere Zäunung bei Gehölzbeständen
• Liegenlassen gefällter Bäume
• Ufersicherung durch Versteinung, Gitter oder Drahtmatten
Quelle: Gerhard Schwab
Im Wasser:
• Dammdrainagen zur Absenkung des Wasserstandes bei Überflutungen
• Damm entfernen oder abtragen
• Vergittern von Zu- und Abläufen, Mönchen, Durchlässen
• Entfernen von Bibern
Quelle: Gerhard Schwab
Präventionsmaßnahmen sollten immer mit der zuständigen Naturschutzbehörde abgestimmt werden. Hilfe bei der Umsetzung bieten in vielen Bundesländern Biberberater an.